Ganztagsgrundschule in Reutlingen

Die Geschichte der Beger-Bärchen

Läuft man in der Planie an der Matthäus-Beger-Schule vorbei, so entdeckt man an den Fenstern des mittleren Schulgebäudes lauter kleine Bärchen. Beim genaueren Hinschauen erkennt man, dass alle Bärchen ihren Blick auf die Planie gerichtet haben und den Spaziergängern freundlich zuwinken.

Ob Notbetreuung, ob Wechselunterricht - es sind immer Kinder in der Ganztagesbetreuung, natürlich mit Maske und Abstand. Die Räume sind gefüllt mit dem bunten Leben in „unserem Haus“ - so heißt dieses Gebäude, der Mittelbau der Matthäus-Beger-Schule. Wo sich vor der Corona-Krise von den 160 angemeldeten Kinder in der „Betreuung“ täglich etwa 120 Kinder vergnügten und an vielen Bildungsangeboten teilgenommen haben, besuchen seit den verschiedenen Lockdowns je nach aktueller Verordnung nur noch ca. zwischen 20-45 Kinder dieses Betreuungsangebot ihrer teilgebundenen Ganztagesschule. Alle Klassenstufen sind dabei voneinander getrennt, und manche sind deswegen in andere Gebäude der Schule ausgewichen. Aber alle Kinder bekommen täglich ein leckeres warmes Mittagessen, unter streng eingehaltenen Hygieneregeln natürlich. Das Engagement des pädagogischen Personals der Betreuung, die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Schulkollegium, und, was besonders betont sei, die trotz des eingeschränkten Angebots ihre Beiträge durchzahlenden Eltern und die gleichbleibende finanzielle Ausstattung durch die Stadt Reutlingen machten es möglich, dass den Kindern eine weitgehende Stabilität geboten werden konnte und in dieser so schwierigen Zeit viel gewerkelt und auch gelacht werden konnte. Doch alle die Kinder, die zuhause bleiben mussten, wurden dabei sehr vermisst, nicht nur von ihren Freunden und Mitschülern, sondern auch von den Erzieherinnen/Erziehern und allen anderen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern der Ganztagesschule. Also setzte sich das pädagogische Personal auf den Hosenboden, fertigte 160 Bärchenbastelbögen und verschickte diese per Brief an jedes einzelne Betreuungskind persönlich. In das Regal im Foyer der Schule, indem die Lernpakete der Kinder zum Abholen auslagen, wurde eine kleine Rückgabe-Kiste gestellt, welche sich nach und nach mit den liebevoll gestalteten Bärchen füllte. Nun hängen sie an den Fenstern des Mittelbaus und winken allen vorbeilaufenden oder radelnden Menschen zu. Sie sind die Stellvertreter der Kinder, die hoffentlich bald wieder dieses Haus mit ihrem fröhlichen Lachen füllen und an den kreativen Angeboten des Fördervereins und der Lehrerschaft teilnehmen können. Ein besonderer Dank an dieser Stelle gilt dem Hausmeister, der die Bärchen vor den Fensterputzern in den Osterferien gerettet hat und nun irgendwann, wenn die Bärchen wieder an ihre Besitzer zurückgegeben werden, selbst die Fenster putzen wird.

Jeannette Marks-Grulke, pädagogische Leitung, für das ganze Team der Ganztagesbetreuung